Der beste Weg zur Versorgung mutterloser Jungtiere besteht darin, sie in das Nest einer anderen Häsin zu legen, die ebenfalls gerade Nachwuchs hat und die Aufzucht als Amme übernimmt.
Ist diese Möglichkeit nicht gegeben, kann man den Versuch unternehmen, den Nachwuchs selbst aufzuziehen, was bei Tieren unter einer Woche jedoch wenig aussichtsreich ist.
Wichtig ist ein warmes, weiches Nest und der Schutz vor Umwelteinflüssen.
Zur eigenhändigen Fütterung zweimal täglich kann man eine größere Einwegspritze mit einem Ventilgummi als Sauger benutzen. Da die Kaninchen-Muttermilch besonders fett (16%), eiweißhaltig (12%) und nährstoffreich ist, aber einen niedrigen Milchzuckeranteil (2%) aufweist, eignet sich als notdürftiger Ersatz am ehesten Katzenaufzuchtsmilch oder eine mit Vitaminen angereicherte Kondensmilch.
Die besondere Schwierigkeit der eigenhändigen Aufzucht liegt darin, dass der Sauginstinkt der Kaninchenbabys durch spezielle Duftstoffe in den Zitzen der Mutter animiert wird. Ist dieser Schlüsselreiz nicht vorhanden, kann den Jungen nur mit Mühe etwas eingeflößt werden.
Hat man die ersten 14 Tage erfolgreich überstanden, stehen die Chancen recht gut, denn jetzt können die Kleinen bereits damit beginnen, Heu zu fressen, am Körnerfutter zu knabbern und ein wenig Grünfutter zu sich zu nehmen. Mit letzterem ist Vorsicht geboten, da zu große Mengen zu Verdauungsproblemen führen. Zum Trinken sollte man eine Wasserschale hinstellen, aber zusätzlich das Stillen mit Milch noch fortsetzen.
Im Normalfall werden Kaninchen rund 6 Wochen gestillt, allerdings mit abnehmender Häufigkeit. Es reicht daher aus, die Milchversorgung ein bis eineinhalb Monate lang durchzuhalten.
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Handaufzucht (Quelle: Bunnyhilfe.de)