Seit wann hält man Hauskaninchen?
Die Übernahme des Wildtieres mit der damit verbundenen Betreuung wird als Domestikation (Haustierwerdung) bezeichnet. Beim Kaninchen liegt dieser Beginn bei etwa 300 v. Chr.
Bereits bei den Spaniern und Römern der Antike gehörte Kaninchenfleisch zum Speiseplan. Mit dem Fortschreiten der Zivilisation wurde das Kaninchen weiter verbreitet. Hilfreich war dabei die Fähigkeit des Tieres, sich selbst extremsten Umweltbedingungen anzupassen. Maßgeblichen Anteil an der Domestikation im deutschen Raum hatten die Klöster. Die erste urkundliche Erwähnung des Kaninchens in Deutschland im Jahre 1149 geht auf das Kloster Corvey zurück. Eine planvolle Zucht ist aber bis zum Beginn der Industrialisierung Deutschlands kaum erfolgt. Man ließ die Kaninchen in den Ställen der vielzähligen Bauernhöfe einfach laufen.
In den neuen Siedlungen, die im vorigen Jahrhundert im Rahmen der Industrialisierung errichtet wurden, war nicht mehr der Platz vorhanden, der für die bis dahin übliche Gehegehaltung notwendig war. Die Größe der Grundstücke konnte man besser nutzen, indem man die Gehege praktisch aufeinander stellte. Hieraus entwickelte sich später die heutige Stallform.