Deutsche Riesenschecken

Geschichte

Gescheckte Kaninchen finden sich bereits auf 400 Jahre alten Bildern dargestellt. Ausgesprochene Zeichnungstiere waren es selbstverständlich nicht, legte man doch gerade in Frankreich und Belgien den Hauptwert auf ihren Schlachtwert, bis man in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch der Scheckung mehr Beachtung schenkte. So züchtete man in Frankreich Scheckenkaninchen mit einer farbigen Schnauzenzeichnung, dem „Schmetterling“. Sie erhielten den Namen „Papillons“ und standen nach Größe und Gewicht etwa zwischen dem heutigen Deutschen Riesenschecken und dem Englischen Schecken. In Belgien förderte man das größere Belgische Landkaninchen ohne Schnauzenzeichnung. Die ersten dieser Tiere wurden im Jahre 1890 von einigen rheinischen Züchtern eingeführt, 1897 auf den größeren Schauen Westdeutschlands gezeigt und zu jener Zeit als Belgisches Landkaninchen (später Deutsches Landkaninchen) anerkannt.

Diese ersten Scheckenkaninchen waren allerdings sehr unterschiedlich gezeichnet, und so gingen deutsche Züchter daran, ihnen eine regelmäßige und konstant vererbende Zeichnung anzuzüchten – mit Schmetterling. Das Deutsche Landkaninchen kam über eine lokale Bedeutung nicht hinaus, dem Deutschen Riesenscheckenkaninchen aber stand die Zukunft offen.

Noch immer war bei den meisten Tieren die Nasen- und Rückenzeichnung dürftig, die Kopf- und Seitenzeichnung dagegen mehr als reichlich. Doch die Arbeit der ersten beiden Spezialclubs trugen Früchte: Die Zeichnung wurde verbessert, die Tiere selbst durch Einkreuzung von Belgischen und Deutschen Riesen größer, und 1908 wurde die Rasse anerkannt.

Gewicht und Körperbau

Das Mindestgewicht dieser großen Rasse beträgt 5,5 kg, das Normalgewicht über 6 kg und das Höchstgewicht 10 kg.

Farbe

Die Kopfzeichnung besteht aus dem „Schmetterling“ (um die Schnauzpartie), den Augenringen, den Backenpunkten und der Ohrenzeichnung. Die Rumpfzeichnung wird vom Aalstrich und den sechs bis acht Seitenflecken gebildet.

Anerkannt sind die Farbenschläge Schwarz-Weiß, Blau-Weiß und Havanna-Weiß.

Schecken sind spalterbig. Verpaart man zwei gescheckte Tiere, sogenannte Typenschecken, besteht der Nachwuchs zur Hälfte wieder aus Typenschecken, zu einem Viertel aus einfarbigen Nichtschecken und zu einem weiteren Viertel aus den sogenannten Weißlingen („Chaplins“), die überwiegend weiß sind und nur wenige farbige Abzeichen besitzen (Ohren, Augen, Schnauze). Um die Weißlinge zu vermeiden, verpaart man Typenschecken nur mit einfarbigen Nichtschecken, so dass die eine Hälfte der Jungtiere gescheckt ist und die andere einfarbig.